Große Bühne für kleine „Mitarbeiter*innen“

Die Jungen und Mädchen aus der AWO-Kindertagesstätte „Pfiffikus“ standen zu Beginn der jüngsten Sitzung des Bremerhavener Jugendhilfeausschusses im Mittelpunkt – sie nahmen mit Kita-Leiterin Virginia Mibert den Kinder- und Jugendrechtepreis 2024 entgegen. Und dafür gab es neben reichlich Applaus auch ein Preisgeld von 450 Euro. Herzlichen Glückwunsch!

„Wir haben uns mit dem Projekt ‚Kleine sind die Großen – das Kinderbüro im Leitungsbüro‘ ganz spontan beworben und waren sehr überrascht, dass wir gewonnen haben“, sagt Virginia Mibert, „und darüber freuen wir uns natürlich riesig.“ Das Kinderbüro ist ein partizipatives Projekt, das die Rechte der Kinder auf Mitbestimmung und Teilhabe in den Mittelpunkt stellt. Es bietet den Kindern die Möglichkeit, aktiv am Alltag der Einrichtung teilzuhaben und Verantwortung zu übernehmen.

Virginia Mibert: „Nach meinem Wechsel aus der Gruppe in die Leitungsfunktion suchten die Kinder weiterhin meine Nähe und begannen, meine Arbeit spielerisch nachzuahmen. Aus dieser Beobachtung entstand das Kinderbüro.“ Die Kinder richteten sich einen eigenen Arbeitsplatz ein und übernahmen altersgerechte Aufgaben, wie Botengänge in die Gruppe und Dependance Krippe, Materialverteilung, Papier schreddern („Spaghetti machen“) und möchten in Zukunft mit Unterstützung kleine Telefongespräche führen. „Das Projekt fördert Selbstwirksamkeit, Verantwortungsbewusstsein und die Mitgestaltung der Kinder im Kita-Alltag“, betont Cassandra Berndt, stellvertretende Leitung des AWO-Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie.

Von dem Preisgeld soll unter anderem ein neuer Schreibtisch für das Kinderbüro angeschafft werden - „... und Erwachsenen-Stifte!!!“, ergänzt eine der jungen Büro-Mitarbeiter*innen.

Kindertagesstätten, Schulen, Jugendverbänden und viele weitere Einrichtungen hatten ihre Bewerbungen eingereicht. Eine Jury aus Mitgliedern des Unterausschusses „Kinder und Jugend in Beteiligungsprozessen“, dem Jugendparlament und dem Stadtjugendring hat die insgesamt vier Preisträger ausgewählt. Im Mittelpunkt standen kreative Ideen, die Kinder- und Jugendrechte nach vorne bringen und echte Mitbestimmung ermöglichen.