AWO fordert „Butterbonus“ für ein bezahlbares Leben

Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut

Anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober warnt die AWO vor den Folgen der anhaltenden Preissteigerungen bei Lebensmitteln. Da zentrale Sozialleistungen nicht erhöht wurden, während die Preise weiter steigen, fordert der Verband Sofortmaßnahmen für ein bezahlbares Leben.

In dem heute veröffentlichten Policy Paper „‚Nehmt uns die Butter nicht vom Brot!‘ AWO fordert Sofortmaßnahmen für ein bezahlbares Leben für alle“ wertet die AWO die Preisentwicklung in den letzten fünf Jahren aus. Dazu erklärt AWO-Präsident Michael Groß: „36,1 Prozent – so hoch war die Preissteigerung bei Lebensmitteln seit 2020. Das ist eine enorme Belastung für Menschen, die nur wenig verdienen oder auf Sozialleistungen angewiesen sind.“

Zwar habe die Bundesregierung infolge von Pandemie und Ukraine-Krieg wirkungsvolle Maßnahmen beschlossen. Dies habe aber nicht verhindert, dass angesichts der schwindelerregenden Preisentwicklung erneut Millionen von Menschen vor der Frage stünden, wie sie am Monatsende noch ein warmes Essen auf den Tisch bekommen. „Wir schlagen heute Alarm, denn: Obwohl sich die allgemeine Inflation zuletzt beruhigt hat, ziehen die Preise für Lebensmittel weiter an. Daher fordern wir die Bundesregierung auf, kurzfristig mit einem Butterbonus in Höhe von 300 Euro nachzusteuern und Kaufkraftverluste langfristig durch Reformen im Bereich der Einkommensteuer und der Inflationsanpassung in den Sozialleistungen auszuschließen. Denn: Jede Nullrunde ist eine zu viel“, so Groß weiter.

Dass Menschen im Sozialleistungsbezug und mit niedrigen Einkommen besonders unter den Preissteigerungen leiden, belegt auch der Entwurf für den Siebten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, der Anfang Oktober veröffentlicht wurde. Statt über härtere Sanktionen im Bürgergeld oder andere Sozialkürzungen zu debattieren, müsse die Bundesregierung die Probleme von armutsbetroffenen Menschen angehen, so Groß: „Wir brauchen nicht weniger Sozialstaat, sondern mehr. Nur so können wir die schleichende Krise der Lebensmittelpreise in den Griff bekommen und dadurch das Vertrauen in unsere Demokratie stärken.“

Copyright AWO Bremerhaven 2025